Lexikon
Wissen zur Immobilienbewertung nach ImmoWertV
Was ist die Restnutzungsdauer?
Die Restnutzungsdauer (RND) ist der Zeitraum, in dem ein Gebäude unter wirtschaftlichen Bedingungen voraussichtlich noch genutzt werden kann. Sie wird in Jahren angegeben und ist eine zentrale Größe sowohl im Ertragswertverfahren als auch im Sachwertverfahren nach ImmoWertV.
Im Gegensatz zur Gesamtnutzungsdauer (GND), die den theoretisch vollständigen Nutzungszeitraum eines Gebäudes ab Neubau beschreibt, ist die RND eine individuell zu beurteilende Schätzgröße – abhängig von Zustand, Bauweise und Nutzung des Gebäudes.
Einflussfaktoren
Einflussgröße | Wirkung auf die RND |
---|---|
Baujahr / Alter | Grundlage für die Berechnung, aber nicht allein entscheidend |
Gesamtnutzungsdauer (GND) | Technischer Ausgangswert (aus Anlage 1 ImmoWertV) |
Gebäudetechnik & Zustand | Sanierungen verlängern, Mängel verkürzen die RND |
Nutzung & Markt | Einfluss durch Umnutzungschancen oder Leerstandsrisiken |
Bauliche Qualität & Instandhaltungszustand | Einfluss auf zukünftige wirtschaftliche Nutzbarkeit |
Wissenswert
Die Restnutzungsdauer ist keine feste Tabellenangabe, sondern das Ergebnis einer fachlich fundierten Bewertung. Sie verknüpft bauliche Realität mit marktwirtschaftlicher Einschätzung – und wirkt sich direkt auf den Immobilienwert aus.
Verwendung der Restnutzungsdauer in der Praxis
Die Restnutzungsdauer ist in zwei Verfahren der Immobilienbewertung von zentraler Bedeutung:
Ertragswertverfahren
- Die RND ist Bestandteil der Berechnung des Kapitalisierungsfaktors.
- Sie bestimmt, wie viele Jahreserträge bei der Bewertung des Gebäudes berücksichtigt werden.
- Je länger die RND, desto höher der Gebäudeertragswert.
Sachwertverfahren
- Die RND fließt in die Berechnung der Alterswertminderung ein.
- Diese Minderung reduziert den ursprünglichen Gebäudesachwert.
- Formel: Alterswertminderung = 1 – (RND / GND)
- Eine kurze RND führt zu einer höheren Wertminderung.
Beispiel
Ein Wohngebäude von 1965 (GND = 80 Jahre) wurde 2020 umfassend modernisiert (Dach, Leitungen, Fassade). Obwohl rechnerisch nur 25 Jahre RND verblieben wären, kann die RND auf 35 Jahre verlängert werden. Effekte:
- Im Ertragswertverfahren führt das zu einem höheren Kapitalisierungsfaktor und somit zu einem höheren Ertragswert.
- Im Sachwertverfahren wird die Alterswertminderung entsprechend geringer angesetzt
Zusammenfassung
- Restnutzungsdauer (RND): Wirtschaftlich verbleibende Nutzungszeit eines Gebäudes.
- Gesamtnutzungsdauer (GND): Theoretisch mögliche Gesamtnutzungsdauer ab Neubau.
- Verwendung: Ertragswertverfahren (Kapitalisierungsfaktor), Sachwertverfahren (Alterswertminderung).
- Anpassung: Durch Zustand, Modernisierung, Nutzung und Lageentwicklung.
Meist gesuchte Begriffe
Fachbegriffe von A bis Z
A
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- Bodenrichtwert
- Brutto-Grundfläche
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