Lexikon
Wissen zur Immobilienbewertung nach ImmoWertV
Was ist der Bodenwert?
Der Bodenwert ist der Wert eines unbebauten Grundstücks. Er beschreibt, wie viel ein Grundstück ohne Gebäude oder sonstige Bebauung auf dem freien Markt wert wäre – also rein der Boden. Grundlage für die Ermittlung ist in der Regel der Bodenrichtwert, der vom zuständigen Gutachterausschuss veröffentlicht wird.
Einflussfaktoren | Beispiel |
---|---|
Lagequalität | Makro- und Mikrolage, Infrastruktur, Image des Quartiers |
Baurecht | zulässige Nutzung, Geschossflächenzahl, Bebauungsplan |
Erschließungszustand | Verfügbarkeit von Ver- und Entsorgungsleitungen, Straßenausbau |
Nachfrage & Angebot | Marktklima, regionale Bodenknappheit |
Rechtsverhältnisse | Altlasten, Grunddienstbarkeiten, Erbbaurecht |
Wissenswert
Der Bodenwert bildet das Fundament jeder Grundstücksbewertung. Eine sachgerechte Herleitung – häufig über Bodenrichtwerte und objektbezogene Anpassungen – sorgt dafür, dass Ertrags-, Sach- oder Vergleichswerte auf einem realistischen Bodenniveau aufbauen.
Wie wird der Bodenwert ermittelt
In der Praxis wird der Bodenwert überwiegend aus dem Bodenrichtwert abgeleitet, den die örtlichen Gutachterausschüsse regelmäßig veröffentlichen. Der Bodenrichtwert gibt einen durchschnittlichen Grundstückswert pro Quadratmeter für eine bestimmte Bodenrichtwertzone an.
Da der Bodenrichtwert auf einem idealtypischen Grundstück basiert (dem sogenannten Bodenrichtwertgrundstück), muss dieser Wert in vielen Fällen noch an das konkrete Bewertungsgrundstück angepasst werden – etwa hinsichtlich:
- Grundstücksgröße
- Zuschnitt oder
- abweichender Nutzungsmöglichkeiten
Für diese Anpassungen werden sogenannte Umrechnungsfaktoren oder Korrekturzuschläge verwendet, die ebenfalls von Gutachterausschüssen zur Verfügung gestellt werden.
Beispiel
Ein Grundstück mit 600 m² liegt in einer Zone mit einem Bodenrichtwert von 400 €/m². Das Standardgrundstück der Zone hat nur 500 m². Laut Gutachterausschuss beträgt der Umrechnungsfaktor für 600 m²: 0,95.
→ Bodenwert = 400 €/m² × 0,95 × 600 m² = 228.000 €
Verwendung in der Praxis
Der Bodenwert wird regelmäßig benötigt, unter anderem für:
- Verkehrswertgutachten
- steuerliche Zwecke (z. B. Erbschaft, Schenkung)
- Beleihungswertgutachten
- Kaufpreisverhandlungen
- Bau- und Entwicklungsplanungen
Je nach Bewertungszweck und Datenlage kann der Bodenwert pauschal aus dem Richtwert oder individuell durch Vergleichskaufpreise abgeleitet werden. Für die korrekte Anwendung sind neben den Bodenrichtwerten auch Fachkenntnisse zur Bodenbeschaffenheit, Erschließung und Nutzung erforderlich.
Zusammenfassung
- Definition: Marktwert des unbebauten Grundstücks
- Haupttreiber: Lage, Baurecht, Erschließung, Marktverhältnis
- Bewertung: Meist aus Bodenrichtwert abgeleitet, angepasst über Zu-/Abschläge
- Relevanz: Grundlage für Steuern, Entschädigungen, Projektkalkulation
Meist gesuchte Begriffe
Fachbegriffe von A bis Z
A
- Atlasten
B
- Baupreisindex
- Bodenrichtwert
- Brutto-Grundfläche
C
- Atlasten
D
- Atlasten
E
- Atlasten
F
- Atlasten
G
- Atlasten
H
- Atlasten
I
- Atlasten
J
- Atlasten
K
- Kapitalisierungsfaktor
L
- Liegenschaftszinssatz
M
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N
- Atlasten
O
- Atlasten
P
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Q
- Atlasten
R
- Atlasten
S
- Sachwertfaktor
T
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U
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V
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W
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X
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Y
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Z
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